BMW erweckt Autolack mit elektronischer Tinte zum Leben: Jederzeit eine andere Farbe oder ein anderes Muster

Das Unternehmen hat heute einen Prototyp vorgestellt, wo es möglich ist. Mit der neuen Technologie können Fahrer ihrem Auto jederzeit eine andere Lackfarbe geben. Nicht nur, dass die Farbe superschnell gewechselt werden kann, der Lack kann sich auch bewegen, um andere Muster oder sogar Animationen anzuzeigen. Als ob ein Zeichner von vorne nach hinten über das Auto geht und fröhlich malt.

Das Geheimnis der verblüffenden Innovation liegt in der von E-Readern bekannten Technik. Diese als Tablets konzipierten elektronischen Bücher verwenden digitale Tinte, die auch die Grundlage der von BMW entwickelten Technologie bildet. Den Ingenieuren ist es gelungen, das Prinzip des Autolacks mit der Elektronik zu verbinden. Die Farbe bewegt sich automatisch, was der Fahrer in einem Menü programmieren kann, oder sie beginnt sich zu bewegen, nachdem Sie sie einfach mit dem Finger berührt haben.

Die Idee kam von einem Zweirad
Auf die Idee des lebenden Lacks kamen die Macher, nachdem sie zuvor an einem Prototypen eines elektrischen Zweirads von BMW gearbeitet hatten, das sowohl als E-Bike als auch als Motorrad dienen kann. Um das Zweirad als Fahrrad oder Motorrad erkennbar zu machen, wurde dieser Prototyp mit einem elektronischen Nummernschild ausgestattet. Wenn sich die Funktion änderte, änderte sich das Nummernschild.

Ein Prototyp eines solchen Autos wurde bereits gebaut: der BMW iX Flow. Seine Farben können sich kontinuierlich ändern. „Ideal, um das Auto an den persönlichen Geschmack anzupassen“, sagt Stella Clarke. „Und obwohl der Prototyp noch mit Graustufen arbeitet, sind tatsächlich alle Farben möglich.“

Durchmesser nicht größer als ein menschliches Haar
Die elektronische Tinte auf der Karosserie des Autos besteht aus Millionen von Mikrokapseln, deren Durchmesser nicht größer ist als die Dicke eines menschlichen Haares. Jede Mikrokapsel enthält negativ geladene weiße Pigmentteile und positiv geladene schwarze Pigmentteile. Ein elektrisches Feld bewirkt, dass sich die weißen oder schwarzen Pigmentpartikel auf der Oberfläche der Mikrokapsel ansammeln.

Clarke betont, dass der Verbraucher sich keine Sorgen machen muss, dass der elektronische Lack unverschämt teuer wird: "Wirklich, der Mehrpreis wird in Ordnung sein." Auch eine extra teure Schadensbehebung muss man laut ihr nicht befürchten. ,,Ich gebe zu: Die Elektronik macht den Lack noch anfälliger als normalen Lack. Aber wenn der Lack beschädigt ist, sieht man nur einen Kratzer. Allerdings ist es ärgerlich, wenn durch diesen Kratzer die im Lack vorhandenen Elektroden durchtrennt werden. Dann kann sich die Farbe an dieser Stelle nicht mehr verändern.“

Elektronische Tinte hilft auch, den Stromverbrauch zu reduzieren
BMW möchte, dass Autofahrer diese Technologie nutzen, um ihre Emotionen und das persönliche Erscheinungsbild ihres Autos in den kommenden Jahren zu steigern. Genau wie bei modischer Kleidung. Sie können sogar die Lackfarbe ihrer Stimmung anpassen (z. B. fröhlich, traurig oder sportlich).

Durch den intelligenten Einsatz von hellen und dunklen Farben während des Tages kann die elektronische Farbe auch funktional sein. Beispielsweise geht es darum, Sonnenlicht zu reflektieren oder zu absorbieren, wodurch es im Auto wärmer oder kühler wird.

BMW glaubt sogar, dass die neue Technologie einen Beitrag zum Energieverbrauch des Autos leisten kann. Die E-Ink-Technologie ist äußerst sparsam im Stromverbrauch. Während im Auto sonst stromfressende Bildschirme oder Projektoren (z. B. für das Head-up-Display) zum Einsatz kommen, wird beim Farb- oder Musterwechsel nur kurzzeitig Strom benötigt. Wann das erste Auto mit elektronischer Lackierung auf den Markt kommt, kann BMW noch nicht sagen